Nationalpark Egge - Nein Danke!

13.01.2024

Alter Wein in alten Schläuchen - kein Mehrwert für unser Bad Driburg

Zum Thema Nationalpark Egge haben wir einen klaren Standpunkt: 

Sie haben es sicher schon gehört. Die Landesregierung möchte einen zweiten Nationalpark errichten. Die Idee ist grundsätzlich zu begrüßen, aber auch nur dort, wo es Sinn ergibt. Laut dem Umweltministerium kämen aktuell fünf Regionen in Betracht: der Reichswald am Niederrhein, der Arnsberger Wald, das Ebbegebirge, der Rothaarkamm, der Hürtgen Wald und unsere Egge. Dort haben sich besonders die Naturschutzorganisationen sowie die Partei Bündnis 90/die Grünen formiert und werben für einen Nationalpark. Ja wo denn jetzt?

Klar wird somit: Ein Nationalpark muss es sein, egal wo! Natur vor Mensch könnte man auch sagen. Dabei hat der grüne Umweltminister als Grundvoraussetzung die Zustimmung den betroffenen politischen Gremien der Kreise übertragen. Das ist tatsächlich im Kreis Höxter genau so geschehen und zwar nach demokratischen Regeln. Aber die Suppe schmeckt den Befürwortern offensichtlich überhaupt nicht. Sie setzen alles daran, das Ruder herumzureißen. Insbesondere das Bündnis 90/die Grünen im Kreis Höxter wollen sogar ihr politisches Scheitern durch das Bürgerbegehren ganz offen für ihre Zwecke nutzen.

Bisweilen ist nur ein Wehklagen über die Mehrheitsentscheidung zu hören, das auch noch in dem Vorwurf gipfelt, die Mehrheit habe sich nicht richtig informiert. Aber da erinnern wir gerne an die noch allgegenwärtige Diskussion um einen möglichen Nationalpark Teutoburger Wald-Senne. Somit wird doch nur alter Wein in neue Schläuche gefüllt. Für die vertretene These vom Tourismussegen gibt es keine Expertise, nur Spekulationen. Zu Risiken findet sich kein einziges Wort.

Nur zu meinen, in der Eifel oder im Kellerwald ist es doch ganz schön, reicht nicht. Zudem etwas schützen zu wollen, was nicht vorhanden ist, reicht auch nicht. Nicht von ungefähr lehnt die IHK ebenfalls einen Nationalpark ab. Mehr als 10.000 Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Aus der Landwirtschaft wird zudem von einer schleichenden Enteignung gewarnt. Auch der freie Zugang und lieb gewonnene Wege sind gefährdet. Im Übrigen gleicht die „Gebietskulisse“ eher einem Flickenteppich, durchzogen von vielen Kreis-, Landes- und Bundesstraßen sowie von Bahnlinien.

Seit Jahrzehnten wird der Egge-Wald nachhaltig genutzt und bietet heute schon für die Tier- und Pflanzenwelt einen sehr hohen Schutzstatus. Das deckt sich unter anderem auch mit den Zielsetzungen des Bundesnaturschutzgesetzes, wonach die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes durch eine nachhaltige Nutzbarkeit der Natur durch den Menschen angestrebt wird.

Deshalb sollten oder besser dürfen wir uns nicht auf ein solches Abenteuer einlassen. Ein Nationalpark in unserer Egge ist vielleicht möglich, schafft aber keinen Mehrwert für unser Bad Driburg.